Von der Ausbildung an die Spitze: Der Weg vom Lehrling zum Teamleiter
Viele Unternehmen bekommen den Arbeitskräftemangel bereits deutlich zu spüren. Leider ist diese Tendenz für die Zukunft eher steigend als abnehmend. Es gibt nicht genug an qualifizierten und vor allem auch lernwilligen Nachwuchskräften. Vor allem in handwerklichen Betrieben kann man diese Entwicklung deutlich spüren. Umso wichtiger ist es hier, sich als Arbeitgeber zu präsentieren, der seine Mitarbeiter stetig fördert und schätzt. Bereits bei der Auswahl der Lehrlinge sollte deshalb ein großes Augenmerk auf die potentielle Weiterentwicklung des Kandidaten geachtet werden. Kann man bereits spezielle Fähigkeiten erkennen, die auch eine Weiterführung des Arbeitsverhältnisses nach der Ausbildung möglich machen wird?
Die Ausbildung als Sprungchance
Wer sich um einen Ausbildungsplatz bewirbt, der tut dies nicht nur, um mal kurz in den Job hineinzuschnuppern. Es soll eine Basis geschaffen werden, die es dem Lehrling erlaubt, seine Fähigkeiten kennen zu lernen und weiter auszubauen. Hier liegt dann auch die Verantwortung beim Unternehmen selbst. Nur gut unterstützte Lehrlinge können sich zum zukünftigen Teamleiter entwickeln. Hier sollte die Vision deutlich unterstrichen werden: als Lehrling zum Teamleiter von morgen. Es gibt bereits etliche Arbeitskarrieren, die genauso begonnen haben. Als Beispiel kann man hier das Bauunternehmen Partl nehmen. In diesem Unternehmen haben bereits etliche ehemalige Lehrlinge die Karriereleiter erklommen. Mitarbeiter, die dadurch bereits seit 10, 20 oder sogar seit 33 Jahren für dasselbe Unternehmen tätig sind, sind geradezu unersetzlich. Diese Betriebszugehörigkeit spricht für sich und vor allem für das Unternehmen. Nur wer als Unternehmen offen ist und seine Mitarbeiter aktive bei der Weiterentwicklung unterstützt, der profitiert nachhaltig davon. Motivierte Mitarbeiter sind das A und O eines erfolgreichen Unternehmens.
Die Prägung des Lehrlings
Ein Umdenken hat zum Glück bereits stattgefunden, denn in der Vergangenheit haben viele ausbildende Führungskräfte leider ihre Position völlig falsch verstanden. Sie haben die Lehrlinge eher wie „Leibeigene“ gehalten. Lange durften die jungen Nachwüchse dann nur Kaffee kochen oder den Papiermüll schreddern. Dass dies aber nicht zielführend ist, hat man mittlerweile erkannt. Einen Lehrling auszubilden, bedeutet ihn zu führen. Zu Führen in Hinsicht auf Visionen, Vertrauen, Integrität und die Entwicklung. Ein Lehrling weiß noch gar nicht, über welche Fähigkeiten und auch Eigenschaften er verfügt. Die meisten dieser Fähigkeiten und Eigenschaften sind auch noch gar nicht entdeckt, bzw. gefördert. In der Ausbildungszeit geht es darum, die Entwicklung anzustoßen. Dies geschieht mit dem Beginn der Aufgabentätigkeiten und dem Umgang mit Menschen im neuen Arbeitsumfeld.
Strukturierte Ausbildung
Wer seinen Lehrling eingestellt hat, um evtl. eine zukünftige Führungsposition auszukleiden, der sollte bereits von Anfang an mit einer Struktur an die Ausbildung ran gehen. In vielen Unternehmen werden hierzu spezielle „Ausbilder“ geschult und zur Verfügung gestellt. Die Ausbildung eines jungen Menschen sollte auf jeden Fall nicht nur auf die leichte Schulter genommen werden. Ausbilder kleiden eine Vorbildfunktion aus und haben somit einen erheblichen Einfluss auf die zukünftige Entwicklungsphase des Lehrlings. Sogar ganze Lebenssituationen passen sich dieser Vorbildfunktion an. Hier ist also ein besonders großes Maß an Feingefühl gefragt. Folgend sind nur einige Beispiele aufgelistet, die eine gute Führungskraft in der Position der Lehrlingsförderung mit sich bringen sollte:
- Einfühlungsvermögen: jeder Lehrling ist individuell verschieden. Hier muss sich auf die einzelnen Charakteristiken und Altersgruppen eingestellt werden können.
- Aktive Beobachtung: jede kleine positive oder auch negative Veränderung des Lehrlings sollte zu früh wie möglich bemerkt und angesprochen werden. So können Fehlverhalten oder aber auch große Sprünge nach vorn direkt verhindert oder gefördert werden.
- Herkunftsfragen: ausländische Lehrlinge tun sich schon mal schwerer, in einem deutschen Unternehmen Fuß zu fassen. Kulturelle Unterschiede sollten hier klar definiert sein, damit sich der Lehrling nicht fehl am Platz fühlt.
- Altersunterschiede: Das richtige Verhalten von jungen Lehrlingen gegenüber älteren Kollegen im Unternehmen kann nicht als selbstverständlich hingenommen werden. So könne altersbedingte Probleme auftreten, weswegen ein Gespräch in dieser Richtung auf jeden Fall am Anfang der Ausbildung stehen sollte.
Teamfeeling
Wer als Unternehmen erkennt, dass man mit seinen Mitarbeitern als Team agieren sollten, der hat bereits verstanden, worum es geht. Ein MITeinander ist extrem wichtig, um den Mitarbeitern das Gefühl zu vermitteln, dass man mit seiner Tätigkeit für das Unternehmen unverzichtbar ist. Dieser Grundstein sollte bereits bei der Ausbildung gelegt werden.