Berufe im Bereich Druck und Medien: Das bietet die Branche
Ob analog oder digital – in unserer heutigen Welt sind Medien omnipräsent. Und daher verschlägt es auch immer mehr Menschen beruflich in dieses Feld. Laut Statistik Austria gab es 2023 beispielsweise 955 Lehrlinge im Bereich Medien/Druck/Design. Trotzdem zählen Lehrberufe dieser Sparte bislang nicht zu den zehn beliebtesten bei österreichischen Mädchen und Buben – auf den vorderen Plätzen finden sich hier immer noch Klassiker wie Einzelhandel, Bürokauffrau und Friseurin bzw. Elektrotechnik, Metalltechnik und Kraftfahrzeugtechnik. Das bedeutet umgekehrt aber auch: Die Konkurrenz ist überschaubar – und das könnte wiederum deine Chance sein. Im folgenden Artikel zeigen wir dir, welche Ausbildungsmöglichkeiten der Bereich bietet und wie du den passenden Betrieb findest.
Zukunftsaussichten der Branche
Der Mediensektor verspricht weiterhin hervorragende Jobaussichten. Das heißt: Trotz des fortschreitenden Einsatzes von künstlicher Intelligenz bleibt die menschliche Arbeitskraft nach Ansicht von Experten unverzichtbar. Was jedoch Fakt ist: Vieles hat sich in den letzten Jahren vom Printsektor in die Online-Welt verlagert. So ist beispielsweise eine Fülle von Online-Medien entstanden, Werbung findet zunehmend virtuell statt und auch audiovisuelle Produkte und Dienstleistungen – egal, ob zur Unterhaltung, Verkaufsförderung oder Wissensvermittlung – sind auf dem Vormarsch. Daneben erlebt aber auch alles Haptische und Analoge eine Renaissance. Daher werden Zeitschriften, zum Beispiel für spezielle Hobbys oder Interessensgebiete, immer noch nachgefragt und auch stilvolle Papeterie wird auch im Online-Zeitalter nach wie vor geschätzt. Die Auftragsbücher in Druckereien, Grafikstudios oder Marketing-Agenturen sind also gefüllt. Fakt ist aber auch: Der technologische Fortschritt, verbunden mit einer zunehmenden Automatisierung, hat zu einer strukturellen Neugestaltung einiger Berufsbilder geführt. Davon zeugt beispielsweise der Lehrberuf „Medienfachmann/-frau“ mit seinen unterschiedlichen Schwerpunkten. Angst vor Erwerbslosigkeit musst du also in jedem Fall nicht haben.
Typische Lehrberufe dieser Sparte in Österreich
Noch bevor du dich auf die Suche nach einem geeigneten Ausbildungsbetrieb machen kannst, gilt es folgende Frage zu beantworten: Was will ich eigentlich lernen? In Österreich steht dir in diesem Bereich ein buntes Sammelsurium an Lehrlingsberufen offen. Zum Beispiel:
- Medienfachmann/-frau mit den Schwerpunkt Webdevelopment und audiovisuelle Medien
- Medienfachmann/-frau mit den Schwerpunkt Grafik, Print, Publishing und audiovisuelle Medien
- Medienfachmann/-frau mit den Schwerpunkt Online-Marketing
- Medienfachmann/-frau mit den Schwerpunkt Agenturdienstleistungen
- Buchbindetechnik und Postpresstechnologie mit dem Schwerpunkt Buchbinder/Buchbinderin
- Buchbindetechnik und Postpresstechnologie mit dem Schwerpunkt Buchfertigungstechnik
- Buchbindetechnik und Postpresstechnologie mit dem Schwerpunkt Postpresstechnologie
- Drucktechniker/-in mit dem Schwerpunkt Bogenflachdruck
- Drucktechniker/-in mit dem Schwerpunkt Digitaldruck
- Drucktechniker/-in mit dem Schwerpunkt Rollenrotationsdruck
- Drucktechniker/-in mit dem Schwerpunkt Siebdruck
- Reprografie
- Schilderhersteller/-in
Wer sich beispielsweise zum Medienfachmann bzw. zur Medienfachfrau ausbilden lässt, beschäftigt sich – je nach Ausrichtung – mit Webanwendungen und audiovisuellen Medien, mit Grafik, Printprodukten, Audio, Video und Animation, mit Online-Marketing oder entwickelt im Rahmen einer Agenturtätigkeit vielfältige Kommunikationsdienstleistungen. Du bist in diesem Fall künftig also meist in der Werbebranche oder im Print- oder Online-Feld zu Hause. Wichtig hierfür ist vor allem Kreativität. Du solltest aber auch technisches Verständnis mitbringen, ein gutes Sehvermögen für die Arbeit am Bildschirm, eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit und Organisationstalent.
Während beim Lehrberuf Medienfachmann bzw. Medienfachfrau auch der kreative Schaffensprozess klar im Fokus steht, geht es in der Drucktechnik weitaus technischer zu. Du entscheidest dich dabei für einen von insgesamt vier Schwerpunkten, zu denen der Bogenflachdruck oder der Digitaldruck zählen. Und es steht dir dabei eine Karriere in der Druckvorstufentechnik offen. Damit wirst du zu einem unersetzlichen Teil der Vorproduktion. Wofür du dich auch entscheidest – du wirst in diesem Fall mit Sicherheit viel mit Maschinen und elektronischen Geräten zu tun haben.
Wie du dich auf die Ausbildung vorbereiten kannst
In der Medien- und Druckbranche sind zunächst fundierte EDV-Kenntnisse und analytische Fähigkeiten das Um und Auf. Je nach Interessensgebiet solltest du, wie bereits erwähnt, mitunter aber auch kreativ sein und vor Ideen nur so sprühen. Gerade in Jobs mit einem hohen Anteil an Eigengestaltungen ist Kreativität ein Teil des Kernprofils. Schärfe deine Skills beispielsweise mit Logikübungen oder entfache dein inneres Schaffensfeuer mit Kreativübungen. Es gibt aber auch etliche passende Bücher zu diesen Thematiken, die dich optimal auf die spätere Tätigkeit vorbereiten. Davon abgesehen schätzen Arbeitgeber Bewerber, die bereits erste Erfahrungen im Umgang mit Grafikprogrammen gesammelt haben. Vorzeigbare Kenntnisse in Deutsch und Mathematik sind außerdem ebenso Pflicht, da eine korrekte Orthografie oder verschiedene Berechnungen am Computer für den Berufsalltag inzwischen unverzichtbar sind. Solltest du in diesem Bereich Schwächen aufweisen, ist eine Nachhilfe ratsam.
Den passenden Ausbildungsbetrieb finden
Im Dschungel der Ausbildungsbetriebe ist die Konkurrenz untereinander enorm. Unzählige Unternehmen locken mit einer hervorragenden Betreuung oder einer überdurchschnittlichen Vergütung – und das noch dazu in spannenden Bereichen wie dem Fahnendruck oder der Verpackungsindustrie, bei lokalen sowie überregionalen Druckereien oder im Design-Umfeld. Fühle dem gewünschten Betrieb grundsätzlich auf den Zahn: Im Vorstellungsgespräch kannst du etwa bereits über eine Übernahme nach der Lehrzeit sprechen oder deine weiteren Zukunftspläne offenzulegen. Auch die soziale Komponente ist wichtig, ein gutes Miteinander somit essenziell. Sprich, wenn möglich, ergänzend dazu mit anderen Mitarbeitern über deren Erfahrungen und verschaffe dir im Rahmen eines Praktikums oder Probearbeitstags einen ersten Eindruck. Frage zudem nach Extras in der Ausbildung. Nicht wenige österreichische Firmen bieten ihren Lehrlingen attraktive Zuschüsse für öffentliche Verkehrsmittel, werben mit einer vorzüglichen Kantine oder haben moderne Gesundheitsprogramme in petto.