Ausbildung in der Baubranche: Berufe und Besonderheiten
Die Baubranche bietet zahlreiche berufliche Perspektiven – nicht nur in Österreich. Ob Bauingenieure, Bauleiter, Bautechniker oder Baukaufleute: Die Berufsauswahl ist groß und bietet für zahlreiche Interessen passende Sektoren. Dennoch sollten sich angehende Lehrlinge gründlich über die Besonderheiten der Branche informieren. Erfahre in diesem Beitrag Details über Ausschreibungen, saisonbedingte Schwankungen und weitere branchenspezifische Merkmale.
Ausbildungsberufe in der Baubranche
Die Baubranche hält attraktive Ausbildungsberufe mit guten Karrierechancen bereit. Zu den gefragtesten in Österreich gehören Maurer, Bautechnische Zeichner und Zimmerer (m/w/d). Verschaff Dir einen Überblick über typische Ausbildungsberufe:
- Maurer: Maurer beschäftigen sich in erster Linie mit dem Bau von Fundamenten, Mauern und Wänden. Sie sind größtenteils im Hochbau aktiv und übernehmen teilweise ergänzende Arbeiten wie das Verputzen und Isolieren von Mauerwerksteilen.
- Bautechnische Zeichner: Zeichnest du gerne, könnte das berufliche Erstellen von Zeichnungen und Plänen für Bauprojekte genau das Richtige sein.
- Zimmerer: Diese Fachkräfte beschäftigen sich mit Konstruktionen aus Holz – beispielsweise für Dächer und ganze Holzhäuser.
- Tiefbauer: Dieser Berufszweig kümmert sich um den Bau von Infrastrukturanlagen wie Brücken, Straßen und Tunnel.
- Bautechniker: Wer sich zum Bautechniker ausbilden lässt, ist später am Planen und Umsetzen diverser Bauprojekte beteiligt und unterstützt sowohl Architekten als auch Bauingenieure.
- Bauingenieure: Während die Ausbildung von Maurern, Zimmerern und Co. in der Regel nach drei Jahren abgeschlossen ist, dauert der berufliche Bildungsweg von Bauingenieuren meist fünf Jahre. Anschließend planen und überwachsen Bauingenieure die Erstellung von Gebäuden, Brücken und vielem mehr.
- Baukaufleute: In diesem Beruf übernimmst du kaufmännische Aufgaben in Unternehmen der Baubranche und arbeitest eng mit Handwerkern, Architekten und Bauleitern zusammen. Typische Arbeiten sind Kalkulationen, Angebots- und Rechnungsstellung sowie die Büroorganisation.
Diese Liste ist keinesfalls vollständig, sondern zeigt lediglich beliebte Beispiele für Ausbildungsberufe in der Baubranche auf. Nutz gern unsere Suchfunktion für Lehrberufe in der Branche für Bau / Baunebengewerbe / Holz für weitere Vorschläge und Informationen.
Ausschreibungen als zentrales Werkzeug
Ein Begriff, der Lehrlingen in der Baubranche immer wieder begegnen wird, sind Ausschreibungen. Diese dienen einem transparenten und fairen Verfahren für die Auftragsvergabe. Während öffentliche Ausschreibungen den effektiven Einsatz von Steuergeldern gewährleisten sollen, steht bei Bauprojekten in der Privatwirtschaft der Wettbewerb für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis als Ziel im Fokus.
Beispiele für private und öffentliche Ausschreibungen in Österreich liefert der Informationsdienst DOCUmedia. Auf dem Portal kannst du nach Ausschreibungen in Bundesländern, Städten und Bezirken stöbern und dir einen ersten Eindruck verschaffen. Mit Ausschreibungen können Auftraggeber Angebote von potenziellen Auftragnehmern einholen und diese anhand konkreter Kriterien wie Qualität, Preis und Know-how bewerten. Werden für bestimmte Bauphasen Spezialisten beziehungsweise Subunternehmer benötigt, können Generalunternehmer ebenso Ausschreibungen dafür nutzen. Grundsätzlich dienen Ausschreibungen.
- der Suche nach den jeweils besten Dienstleistern,
- der Qualitätssicherung von Bauprojekten und
- der Förderung von Transparenz und Wettbewerb.
Gut zu wissen: Öffentliche Bauprojekte müssen gemäß verschiedener Vorschriften ausgeschrieben werden. Relevant ist in diesem Zusammenhang beispielsweise das Bundesvergabegesetz (BVergG), worüber du beim Rechtsinformationssystem des Bundes nachlesen kannst.
Körperliche Herausforderungen und Risiken
Handwerklich geprägte Berufe in der Baubranche wie Maurer oder Zimmerer gehen mit teilweise starken körperlichen Anstrengungen einher. Je nach Branche und Arbeitgeber werden viele Arbeiten im Freien ausgeführt und erfordern Kraft sowie Ausdauer. Allein die saisonalen Wetterbedingungen nehmen großen Einfluss auf die täglichen Arbeiten sowie die Beschäftigung im Allgemeinen.
- Angehende Lehrlinge sollten sich genauestens über die individuellen beruflichen Anforderungen informieren und sicherstellen, dass die Tätigkeiten zu den persönlichen Vorlieben passen.
- Bist du dir nicht sicher, welcher Bereich der Baubranche der richtige für dich ist, kannst du dies mit verschiedenen Praktika
- Zudem spielt der Arbeitsschutz eine große Rolle, um die berufsbedingten Risiken zu minimieren. Das Tragen von Arbeitsschutzkleidung ist in vielen Sektoren ein Muss.
Teamarbeit und Entwicklung
Ein wesentlicher Bestandteil zahlreicher Berufe in der Baubranche ist die Teamarbeit. Eine effiziente Kommunikation und Zusammenarbeit in Gruppen sind für erfolgreiche Bauprojekte elementar. Deshalb müssen Lehrlinge teamfähig und kommunikativ sein.
Darüber hinaus setzt die Baubranche kontinuierliche Weiterbildung voraus – auch nach der Ausbildung. Aufgrund von Innovationen entwickelt sich das Baugewerbe rasant. Wollen Fachkräfte Schritt halten, müssen sie auf dem aktuellen Stand der Technologien bleiben. Ein grundlegendes Interesse an Entwicklungen ist deshalb Voraussetzung für einen erfüllenden Berufsalltag.
Chancen für die Zukunft erkennen
Die Baubranche trägt einen erheblichen Anteil zur globalen Erderwärmung bei. Einer Studie der International Energy Agency (IEA) von 2019 zufolge, verursacht die Branche etwa 40 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs. Rund 30 Prozent der CO2-Emissionen gehen auf die Baubranche zurück. Zahlen, die zum Ausdruck bringen, wie das Ökosystem darunter leidet.
Gleichzeitig gehen damit Chancen für Nachwuchstalente einher, die dank Technologiesprüngen künftig alternative Lösungen für eine nachhaltigere Baubranche entwickeln können. Sind sich Lehrlinge der Umweltauswirkungen bewusst, können aus diesem Bewusstsein spannende Ideen und Karrierechancen hervorgehen.