Ältere Berufsbezeichnungen sind "Textilveredler" und "Stoffdrucker".
Textilchemiker / Textilchemikerinnen sorgen dafür, dass Kleidung den Ansprüchen der KundInnen gerecht wird; kräftige Farbe soll nicht blass werden, wetterfeste Oberbekleidung soll wasser- und windundurchlässig sein usw. Textilchemiker / Textilchemikerinnen färben und bleichen Textilien und versorgen sie mit Glanz und Festigkeit (appretieren). Durch die verschiedenen Verfahren der Textilverarbeitung bekommen pflanzliche, tierische oder synthetische Rohmaterialien die für den jeweiligen Verwendungszweck (z.B. Bekleidung, Bodenbeläge usw.) erforderlichen Eigenschaften (z.B. Knitterfestigkeit) und das gewünschte Erscheinungsbild. Veredelt werden die Textilien entweder in unversponnenem Zustand, als Garn oder als Gewebe. Die Textilchemiker/ Textilchemikerinnen führen ihre Aufgaben in zwei Abteilungen durch - der Färbeabteilung und der Appreturabteilung. Während in der Färbeabteilung die Vorbehandlung und Färbung der Rohtextilien durchgeführt wird, geschieht in der Appreturabteilung die mechanische oder chemische Behandlung zur Erzielung bestimmter Eigenschaften von Rohtextilien.
Als Textilchemiker / Textilchemikerin bist du mit BerufskollegInnen im Team tätig und arbeitest in Betrieben der Textilindustrie. Außerdem hast du Kontakt mit anderen Fachkräften der Textiltechnik und Chemie.
Du bist physisch ausdauernd, hast Gleichgewichtsgefühl und gutes Sehvermögen? Außerdem ist deine Haut unempfindlich? Dann bringst du schon einige der wesentlichen Voraussetzungen für diesen Lehrberuf mit. Weiters ist dein logisch-analytisches Denken ausgeprägt. Du besitzt mathematisch-rechnerische Fähigkeiten, Organisationstalent und bist psychisch belastbar. Zusätzlich in diesem Beruf erforderlich: Teamfähigkeit und gute Reaktionsfähigkeit. Wenn du auch generelle Lernfähigkeit mitbringst, bist du für diesen Beruf geeignet.
Textilchemiker / Textilchemikerinnen sind vorrangig in großen Betrieben der Textilindustrie tätig. Industrielle Veredelungsbetriebe stellen ebenfalls Textilchemiker / Textilchemikerinnen ein, wenn in den Betrieben Textilwaren im Auftrag anderer Unternehmen behandelt oder die veredelten Textilgewebe an Großkunden weiterverkauft werden. In Österreich befinden sich die meisten Textilbetriebe in Vorarlberg. Die Lehrstellen und Beschäftigungsmöglichkeiten für Textilchemiker / Textilchemikerinnen sind in den letzten Jahren geschrumpft. Die Lage der österreichischen Textilindustrie ist schwierig, da großer Konkurrenzdruck durch billigere ausländische Produkte besteht. Auch durch die zunehmende Automatisierung werden weniger Arbeitskräfte benötigt. Fachkräfte mit Qualifikationen in den Bereichen EDV, Steuer- und Regeltechnik werden aber nach wie vor benötigt. Bei Bereitschaft zur Weiterbildung bestehen gute Berufschancen. In der Textilchemie sind vorrangig Männer tätig.